Die Online Reputation - Der gute Ruf eines Bewerbers
Diverse Umfragen unter Personalern in Unternehmen zeigen: Die “digitale Identität” eines Bewerbers spielt bei Personalentscheidungen scheinbar eine immer wichtigere Rolle. Ganze Unternehmen befassen sich mittlerweile mit dem sogenannten “Online Reputation Management”, bei dem versucht wird, negative Informationen über eine Person im Netz zu löschen oder selbst positive Informationen zu generieren und für deren Auffindbarkeit zu sorgen.
Und natürlich sollte Bewerber heute auch auf ihren digitalen Ruf achten und insbesondere mit privaten Vorlieben oder “brisanten” Informationen im Netz, wie etwa den berüchtigten Partyfotos oder Aussagen zur politischen Einstellung vorsichtig umgehen. Wer persönliche Dinge unter seinem eigenen Namen online stellt, sollte daran denken, dass diese damit eben nicht mehr privat, sondern öffentlich und für jedermann potentiell zugänglich sind.
Dennoch halte ich es für übertrieben, wenn suggieriert wird, dass jeder Bewerber neben einem lückenlosen, professionell erstellten Online-Profil auch einen eigenen Blog, einen Twitter-Account sowie umfangreiche Aktivitäten in sozialen Netzwerken benötigt, um erfolgreich zu sein. Für einen Bewerber im Marketing-Umfeld dürften diese Dinge tatsächlich (mit)entscheidend sein, für einen Großteil der Tätigkeitsfelder abseits des Internet jedoch (noch?) eher nebensächlich.
So weist etwa die Personalchefin eine großen Lebensmittelkonzerns in einem Interview zurecht darauf hin, dass die Online-Reputation der Bewerber nicht unbedingt ein objektives und unverfälschtes Bild ergibt und auch nicht immer geprüft wird. Es geht hier in erster Linie um zusätzliche Informationen über die betreffende Person.
Der klassische Lebenslauf, ob im Online-Profil hinterlegt oder als Dokument eingeschickt, hat also noch nicht ausgedient. Dennoch schadet es sicherlich nicht, auch darüber hinaus in der ein oder anderen Form online Präsenz zu zeigen: Derartige Spuren können bereits heute einen Zusatznutzen in den Augen des Unternehmens bieten und helfen, sich von anderen Bewerbern abzusetzen oder bestimmte Qualifikationen und Interessen zu belegen.
© Autor: PE
Ich gebe Ihnen Recht, dass nachhaltiges ORM immer wichtiger wird. Das Bewerber im Vorfeld von Personalern online gecheckt werden, ist mittlerweile ein Fakt. Und ich gebe Ihnen auch Recht, dass man keinen Twitter-Account haben muss, um aufzufallen.
Wichtig ist allerdings, dass man auffällt! Sowohl mit seinem Profil und seinen Fähigkeiten sollte man als Bewerber gut auffindbar sein.