Entwicklung der Strompreise - Statistik und Ursachen
Die Entwicklung der Strompreise hat aus der Perspektive der Verbraucher in den letzten Jahren stetig zugenommen. Doch entspricht diese Wahrnehmung der Realität und ist Strom im Vergleich zu anderen Verbrauchsgütern überproportional teurer geworden?
Schaut man sich die Entwicklung der Strompreise an, ist tatsächlich eine kontinuierliche Steigerung zu erkennen: So konnte nach der Liberalisierung des Strommarkts zum Ende der 90er Jahre zwar zunächst eine Preissenkung der reinen Strommkosten beobachtet werden. Diese vorübergehende Preissenkung wurde jedoch durch erhöhte Abgaben und Steuern (etwa mit der Einführung der Stromsteuer 1999) für den Endverbraucher weitgehend kompensiert.
Dennoch darf die Ursache der hohen Strompreise nicht alleine beim Staat gesucht werden: Auch in den letzten Jahren setzte sich die stetige Steigerung der Strompreisentwicklung weiter fort, alleine 2007 steigen die Strompreise um etwa 6,8 Prozent. Als Preistreiber von Seiten des Staates kam jedoch lediglich die Erhöhung der Mehrwertsteuer Anfang 2007 hinzu.
Um die Entwicklung des Strompreises zu verdeutlichen habe ich in der folgenden Grafik einmal die durchschnittlichen Veränderungen des Verbraucherpreisindex für Strom den Veränderungen des allgemeinen Verbraucherpreisindex gegenübergestellt: Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr fallen beim Strom jeweils erkennbar höher aus.
Der Verbraucherpreisindex gibt einen Durchschnittswert für die Teuerung in Deutschland wider und wird regelmäßig vom Statischen Bundesamt ermittlet.
Ein guter Teil der steigenden Strompreise muss damit sicherlich auch der Energiewirtschaft zugerechnet werden. Diese rechtfertigt die hohen Preise mit steigenden Herstellungskosten. Kritiker dieser Argumentation sehen die Ursachen der Preiserhöhungen jedoch eher im mangelnden Wettbewerb: Der deutsche Strommarkt sei zu einem erheblichen Teil von einigen wenigen Großkonzernen dominiert.
© Autor: PE