Fokussieren und Teilen - Gegen die Überforderung als Selbständiger
Viele Selbständige und Freiberufler, und gerade solche die hauptsächlich alleine, dass heisst als “one-(wo)man-show” arbeiten, kennen das Problem: Gerade wenn das Geschäft gut läuft und man mit Herzblut bei der Sache ist, kommt fast unweigerlich ein Zeitpunkt, bei dem einen vieles über den Kopf wächst.
Erste Aufträge müssen abgelehnt werden, will man weiterhin die gewohnte Qualität bieten und für die Dinge, die einem persönlich wichtig sind bleibt immer weniger Zeit. Die eigene Fort- und Weiterbildung sowie die Aktualisierung der eigenen Fähigkeiten bleibt dann möglicherweise auf der Strecke.
Als Konsequenz sinkt nicht nur die Qualität der eigenen Arbeit sondern möglicherweise auch die eigene Motivation: Anstatt das zu tun, was man gerne tut, hat man sich selbst nur einen neuen “Job” geschaffen. Statt 8 Stunden arbeitet man in diesem nun aber 14 Stunden am Tag. Dankeschön.
So zumindest erlebe ich selbst das Problem und fühlte mich angesprochen, als in Peruns Weblog zur Blogparade “als Selbständiger am Ball bleiben” aufgerufen wurde. Was also tun? Auch wenn ich das Problem derzeit für mich selbst noch nicht zufriedenstellend gelöst habe, hier meine Ideen und Gedanken.
Fokussierung:
Gerade “kleine” Gründer machen sich oft aus einer technischen oder handwerklichen Spezialisierung heraus selbständig. Auch wenn dies gerade am Anfang sicherlich nicht immer möglich ist, sollte meines Erachtens diese Fokussierung auf ein Thema (noch) weiter gepflegt werden und alles andere nach Möglichkeit konsequent abgegeben werden.
Wenn ich drei Stunden in der Woche an meiner Buchhaltung sitze, ist diese Zeit langfristig besser investiert, wenn ich an meinem Spezialthema arbeite oder mich dort weiterbilde.
Teilen (und wachsen):
Das “Abgeben” von Arbeit kann sicherlich unterschiedliche Dimensionen annehmen: Vom Auslagern einiger Tätigkeiten bis hin zur (Fest-)Anstellung einer oder mehrerer Mitarbeiter. Langfristig wird hier die eigene Motivation und strategische Ausrichtung den Ausschlag geben. Stelle ich selbst Mitarbeiter ein, wird ein Teil meiner täglichen Arbeit anfangs immer auch aus Organisation und Mitarbeiterführung bestehen.
An der Frage der “Arbeitsteilung” dürfte sich dann auch langfristig die Entwicklung meiner Selbständigkeit entscheiden. Wage ich den Schritt in eine “richtige Firma” oder bleibe ich als kleines Unternehmen spezialisiert, mit dem richtigen Maß an Arbeitsteilung?
Ein interessantes Thema wie ich finde… Eure Meinungen hierzu würden mich nun interessieren. Im Beitrag “Multitasking als WebDesigner” finden sich dann übrigens noch weitere Anregungen zum Thema “Spezialisierung” im Rahmen dieser Blogparade.
© Autor: PE