Kündigung deutscher Kreditkarten derzeit unwahrscheinlich
Nachdem die britische Onlinebank Egg einer Reihe ihrer Kunden die Kreditkarte kündigte, scheint es für Deutschland derzeit keine Anzeichen einer solchen Kündigungswelle zu geben.
Grund für die Küdigungen in England war dabei vermutlich eine Neueinschätzung der Bonität der Kunden durch die Citigroup, die den Online-Finanzdienstleister zuvor übernommen hatte. Also quasi eine Neubewertung des Kreditrisikos in Zeiten vorsichtiger agierender Banken, die jedoch nicht so ohne weiteres auf die Bestandskunden deutscher Institute zu übertragen ist.
Interessant aus meiner Sicht ist in diesem Zusammenhang ein Artikel der Financial Times Deutschland, der auch das unterschiedliche Nutzungsverhalten der Kreditkartenbesitzer für die jüngsten Kündigungen verantwortlich macht.
So tendieren Kunden aus England und den USA dazu, das Kreditlimit ihrer Karte auzureizen, während deutsche Kunden dagegen vorsichtiger agieren. Auch ist in diesen Ländern der Trend zur Zweit-, Dritt- oder gar vierten Kreditkarte wesentlich höher.
Nicht ganz zustimmen kann ich allerdings dem Argument, dass Kreditkarten mit Teilzahlungsmöglichkeit, also “Credit-Cards”, die dem Kunden quasi einen kleinen Ratenkredit ermöglichen, beispielweise in England und den USA weiter verbreitet seien.
Auch hierzulande bieten mittlerweile eigentlich fast alle großen Institute solche Karten an, legen aber bei der Bonitätsprüfung vermutlich strengere Kriterien an. Zudem dürfte die Kreditkartenmentalität, also das ungehemmte Zahlen auf Pump, hierzulande einfach noch weniger verbreitet sein.
© Autor: PE