Ökostrom Test - Nicht alle Tarife nützen auch der Umwelt
Ökostrom muss nicht zwangsläufig teurer sein als ein konventioneller Stromtarif. Allerdings bringen nicht alle Tarife auch einen echten Nutzen für die Umwelt. Die Stiftung Warentest hat 19 Ökostromtarife untersucht.
Wer sich als Verbraucher für einen Ökostromtarif entscheidet, tut dies in der Regel auch, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Auch wenn der Strom aus einem solchen Tarif tatsächlich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien wie Windkraft, Sonnenenergie und Wasserkraft stammt, entsteht ein tatsächlicher Nutzen für die Umwelt erst dann, wenn gleichzeitig auch der Ausbau von neuen regenerativen Anlagen durch den Anbieter vorangetrieben wird.
Denn nur durch die Investition in neue Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung können langfristige Änderungen im Sinne des Umweltschutzes vorangetrieben werden und konventioneller Strom vom Markt verdrängt werden, so die Argumentation von Umweltverbänden.
In einem aktuellen Test hat die Stiftung Warentest 19 Ökostromtarife untersucht: Dabei ist Ökostrom nicht selten günstiger als Normalstrom, so die Tester. Einen echten Nutzen für die Umwelt durch das Engagement des Stromanbieters bieten allerdings nur zwei von drei Tarifen, so das Urteil.
Gute Vertragsbedingungen für den Kunden und ein “sehr starkes” ökologisches Engagement des Anbieters bieten aus Sicht der Stiftung Warentest Tarife der unabhängigen Anbieter von Ökostrom “EWS Schönau”, “Lichtblick” sowie “Naturstrom”. Auch der Anbieter “Greenpeace Energy” wird von den Tester als “stark engagiert” eingestuft und bietet mit “befriedigend” bewertete Vertragsbedingungen.
Die genannten vier Anbieter sind nach Angaben der Stiftung Warentest die einzigen Unternehmen im Test, die nicht gleichzeitig auch Strom aus Atomkraft oder Kohlekraft an ihre Kunden verkaufen. Allerdings können auch einige Tarife der konventionellen Stromanbieter ein starkes ökologisches Engagement erkennen lassen, so das Fazit.
Verbraucher, die bislang noch keinen Wechsel des Stromtarifs vorgenommen haben, beziehen häufig einen Tarif aus der Grundversorgung des Stromanbieters vor Ort. Eine Familie mit einem jährlichen Verbrauch von ca. 4000 Kilowattstunden kann durch den Wechsel aus der Grundversorgung zu einem Ökostromanbieter mit Gütesiegel im Durchschnitt Geld sparen. Ökostrom ist damit häufig günstiger als konventioneller Strom, so die Stiftung Warentest.
© Autor: PE