Photovoltaik-Förderung 2012 - Details zur geplanten Kürzung
Die Bundesregierung plant, die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen deutlich zu reduzieren. Dabei sollen die Einschnitte bei der Förderung nicht nur stärker ausfallen als vermutet, sondern auch früher als ursprünglich geplant in Kraft treten. Der Bundesverband der Solarwirtschaft kritisiert die geplanten Kürzungen als “überzogen”.
In einer Position der Bundesregierung zur Photovoltaikvergütung sowie zur Energieeffizienzrichtlinie haben Bundesumweltminister Röttgen sowie Bundeswirtschaftsminister Rösler kürzlich Vorschläge zur Photovoltaik-Förderung vorgelegt. Die Vergütungssätze für neu installierte Photovoltaikanlagen sollen am März 2012 teilweise deutlich reduziert werden. Durch die Maßnahme soll insbesondere die EEG-Umlage für Stromverbraucher stabil gehalten werden.
Wie sieht die neue Photovoltaik-Förderung aus?
In einem Ergebnispapier des Ministeriums sind folgende Kürzungen geplant: Betreiber kleiner Photovoltaik-Anlagen bis 10kW, die ihre Anlage ab dem 09. März 2012 in Betrieb nehmen, sollen dann nur noch 19,5 Cent pro kWh vom Netzbetreiber erhalten. Dies entspricht einer Kürzung von 20,2 Prozent. Ab Mai 2012 wird zudem eine monatliche Degression von 0,15 Cent pro kWh wirksam, d.h. der Vergütungssatz sinkt pro Monat um 0,15 Cent. Betreiber größerer Anlagen müssen mit noch deutlicheren Kürzungen rechnen.
Weiterhin sollen für neu installierte kleine Dachanlagen bis 10kW ab dem 09. März nur noch 85 Prozent der jährlich erzeugten Strommenge vergütet werden. Der “Eigenverbrauchsbonus”, also die Zulage für selbst genutzten Strom, fällt nach dem EEG 2012 weg.
Was bedeutet dies für Betreiber kleiner Photovoltaik-Anlagen?
Berechnungen der Stiftung Warentest zufolge, konnte ein Betreiber einer kleinen Anlage Anfang 2012 in einem Musterfall mit einer Rendite von etwa 6,7 Prozent bei Berücksichtigung aller Kosten rechnen. Nach den Kürzungen der Photovoltaik-Förderung halbiert sich die Rendite, wenn dieser die Anlage ab dem 9. März 2012 in Betrieb nimmt. Bei ungünstigen Voraussetzungen können die Renditen noch geringer ausfallen, bei einer Kreditfinanzierung drohen unter Umständen sogar Verluste.
Für Interessenten kann es sich daher lohnen, abzuwarten und die Preisentwicklung für Photovoltaik-Anlagen zu beobachten. Fallen die Anlagenpreisein der Zukunft, kann die Rechnung für den Betreiber auch wieder günstiger ausfallen.
Anlagenbetreiber sollten soviel Solarstrom wie möglich selbst verbrauchen, rät die Stiftung Warentest. Die Preise für selbst genutzten Strom aus neuen Anlagen sind in der Regel günstiger als zugekaufter Strom.
Update (06.März): Presseberichten zufolge sollen die geplanten Kürzungen voraussichtlich erst ab dem 1. April 2012 in Kraft treten.
© Autor: PE
[…] Details zum Gesetzesentwurf sowie zur geplanten Kürzung der Photovoltaik-Förderung haben wir bereits ausführlich berichtet. Die Pläne wurden jedoch vorerst durch eine […]