Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung: Meldungen nehmen zu
Nach dem angekündigten Kauf einer CD mit relevanten Daten aus der Schweiz durch den Bund scheinen immer mehr Steuersünder den Weg der Selbstanzeige zu wählen.
So berichtet der “Tagesspiegel” von 76 Selbstanzeigen wegen potentieller Steuerhinterziehung bis Mittwoch dieser Woche alleine in Berlin. Nach einer Meldung des “Spiegel” vom 10. Februar sind bislang über 100 Anzeigen bundesweit zu verzeichnen.
Hintergrund ist der geplante Kauf einer CD mit Steuerdaten aus der Schweiz, auf der sich Informationen über deutsche Steuersünder befinden sollen. Über das Für und Wider des Ankaufs der angeblich gestohlenen Daten wurde bereits heftig debattiert.
Die Selbstanzeige soll den betroffenen Steuersündern ermöglichen, einer Strafverfolgung zu entgehen. So informiert etwa die Senatsverwaltung für Finanzen in Berlin auf ihrer Webseite über das Thema Selbsanzeige und Strafverfahren: Die Selbstanzeige muss demnach rechtzeitig erfolgen, bevor der Betroffene vom Finanzamt entdeckt wurde.
Und natürlich müssen die hinterzogenen Steuern zusätzlich sogenannter “Hinterziehungszinsen” zurückgezahlt werden. Wichtig sei zudem, dass die gemachten Angaben so konkret wie möglich ausfallen.
In einer Meldung zum Thema rät die Stiftung Warentest, im Vorfeld einer möglichen Selbstanzeige unbedingt Rat von einem spezialisierten Fachanwalt in Anspruch zu nehmen: Zu kompliziert sei die Materie. Ein Anwalt könne am ehesten einschätzen, ob eine Selbstanzeige sinnvoll ist und auch wirklich zur Straffreiheit führt.
Quelle(n): Informationen der Senatsverwaltung für Finanzen, Berlin zur Selbstanzeige
© Autor: PE