Vermögenssteuer - Das bedeuten die Pläne von SPD und Grünen
Die drei Oppositionsparteien des Deutschen Bundestages, SPD, Grüne und Linke machen sich für eine stärkere Vermögensbesteuerung stark. Die Vermögenssteuer bzw. eine Vermögensabgabe sollen dem Bund zusätzliche Einnahmen bescheren, die für Bildung sowie zur Schuldentilgung verwendet werden sollen. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftspolitik (ZEW) hat nun die Auswirkungen einer solchen Steuer untersucht.
In einem Punkt sind sich die Oppositionsparteien einig: Sowohl SPD, Grüne und Linke planen eine Ausweitung der Vermögensbesteuerung in Deutschland. Über die Frage, wie diese konkret aussehen soll, gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen. Während die SPD (in Teilen) sowie die Linke die “klassische” Vermögenssteuer in Form einer Substanzbesteuerung favorisieren, plädieren die Grünen für eine Vermögensabgabe, die zunächst auf die Vermögenserträge erhoben wird und die Substanz außen vor lässt.
Welche Beslatungen bringt die
Vermögenssteuer für unsere Wirtschaft?
Bild: Renate Kalloch / pixelio.de
Die Stiftung Familienunternehmen macht nun gegen die Steuerpläne der Opposition mobil: In einer beim Zentrum für Europäische Wirtschaftspolitik (ZEW) in Auftrag gegebenen Studie werden die Auswirkungen der Vermögensbesteuerung für die deutschen Unternehmen und den Standort Deutschland untersucht.
Nach Angaben der Stiftung Familienunternehmen zeige die Studie, dass eine “Vermögensteuer oder -abgabe die Investitionsbedingungen verschlechtern und das Eigenkapital der Firmen angreifen wird”.
Folgen der Steuerreform
So kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass eine Umsetzung der Reformvorschläge der SPD für Kapitalgesellschaften mit einer Mehrbelastung von 10,81 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 verbunden wäre. Das Reformkonzept der Linken würde für Kapitalgesellschaften bereits eine Mehrbelastung von 46,69 Prozent mit sich bringen, während das Steuerkonzept der Grünen in diesem Punkt keine Mehrbelastung bedeuten würde.
Bezieht man die Besteuerung der Gewinnausschüttungen und Zinsen auf Ebene der Anteilseigner mit ein, erhöhe sich die Mehrbelastung bei allen Vorschlägen noch einmal deutlich. Und auch für Personengesellschaften bedeuteten die Steuerpläne teilweise erhebliche zusätzliche Belastungen.
Eine solche Besteuerung belaste nicht nur die Unternehmen, sondern bringe auch die Gefahr mit sich, dass diese zukünftig Betriebs- und Privatvermögen ins Ausland verlagern, so die Stiftung Familienunternehmen.
Die vollständige Studie “Die Folgen von Substanzsteuern für Familienunternehmen, Staat und Gesellschaft” steht auf den Seiten der Stiftung Familienunternehmen zum Download bereit.
© Autor: PE